Der Roman erzählt die Geschichte von Paul, einem Teenager auf der Suche nach sich selbst, der dafür durch Italien wandert. Dabei wird sein Schicksal, aber auch die Erzählung selbst, mit der zweier junger Männer im Köln der 1950er, deren Liebe und Tragödie, verwoben, als seine ältere Mitwandererin Liz beginnt, ihm von Enzo und Helmut zu erzählen.
Die beiden Handlungsstränge passen fließend ineinander, Pauls eigene innere Konflikte, mit denen er auf diese Reise aufbrach, ebenso mitreißend und fesselnd geschrieben wie die, die aus der Geschichte entstehen, die er zu hören bekommt, ohne daneben die zweite Zeit, die anderen Figuren und deren Konflikte und Emotionen verblassen zu lassen.
Sowohl ihm als auch den Lesenden kann ein wichtiger Aspekt von Historie vermittelt werden, wobei gleichzeitig die Entwicklung verdeutlicht wird, die es für LGBTQIA+ Personen sowohl im gesellschaftlichen Blick als auch auf rechtlicher Ebene bisher gab.
Im Buch spezifisch wird der Kontrast gemeinsam mit den Parallelen zwischen Helmut und Enzo, die mit dem Paragraph 175 und einer tatsächlichen Gefährdung ihrer Person allein aufgrund ihrer Sexualität zu kämpfen haben, sowie Paul, in der Gegenwart, gegen seinen Willen geoutet und mit einem Wirrwarr an Emotionen kämpfend, verdeutlicht.
Beide Teile der Geschichte, fiktional, Vergangenheit und Gegenwart, sind in diesem Sinne äußerst aktuell, relevant, und außerdem spannend und gut geschrieben.
Insgesamt gebe ich 4,5 von 5 Sternen,14 von 15 Punkte, Lena aus dem Leseclub, 16 Jahre
Ab 14 Jahre