1741 bricht der deutsche Arzt und Naturforscher Georg Wilhelm Steller zur Großen Nordischen Expedition ins Nordmeer auf, unter Kapitän Vitus Bering. Ziel der Expedition ist, den Seeweg von Asien nach Amerika zu finden. Obwohl sie das amerikanische Festland nie erreichen, macht Steller eine einzigartige Entdeckung: die Stellersche Seekuh.
1859 lässt Johan Hampus Furuhjelm, der finnische Gouverneur im damals russischen Alaska, seine Männer nach einem Skelett des riesigen Meeressäugers suchen, der seit hundert Jahren nicht mehr gesichtet wurde. Das Skelett soll nach Finnland verfrachtet werden.
1861 erwirbt Professor Alexander von Nordmann in Helsinki das Skelett der Stellerschen Seekuh. Er hat kurz zuvor eine junge Frau, Hilda Olson, zu seiner Assistentin befördert. Sie fertigt fortan wissenschaftliche Zeichnungen von Insekten, Pflanzen und Tieren an und soll nun das Skelett der Seekuh abzeichnen.
1952 wird der Ornithologe und Naturaktivist John Grönvall von den Vogelinseln vor Helsinki mit der Aufgabe betraut, dieses Skelett, das inzwischen endlich nach Helsinki ins Naturkundemuseum gelangt ist, neu zusammenzusetzen und zu restaurieren.
Ein beeindruckender Roman über obsessive Sammler, rastlose Wissenschaftler, von begeisterten Naturschützern und von Frauen, die an Naturerforschungen immer schon beteiligt waren. Sie zeigt, wie wir Menschen vom unbedingten Begehren nach Erkenntnis angetrieben werden – und wie wir dafür die unwiderrufliche Zerstörung der Natur in Kauf nehmen. Kein schneller Lesegenuss, allerdings ein beglückender. Und wisst Ihr, wo Ihr die Stellersche Seekuh bewundern könnt? Im Naturhistorischen Museum in Braunschweig. Unglaublich, oder? Große Leseempfehlung von Heike